Studie nach einem sitzenden Modell, um 1928/30

Karl Hubbuch

Karl Hubbuch zählt – neben George Grosz und Otto Dix – zu den prominentesten Vertretern des Verismus und der Neuen Sachlichkeit in Deutschland. Sein Name ist untrennbar mit Karlsruhe verbunden: Hier wurde er am 21. November 1891 geboren, hier studierte er in den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg an der Kunstakademie, an der er zwischen 1925 und 1933 ein Lehramt innehatte – zunächst als Leiter einer Zeichenklasse, von 1928 an als Professor. Sein vielversprechender künstlerischer Weg und seine überregional ausstrahlenden Erfolge fanden 1933 ein jähes Ende – von den Nationalsozialisten wurde er von seinem Amt suspendiert und mit Berufsverbot belegt. Jahre schwierigster Existenzbedingungen folgten. 1947 erhielt der Künstler an der wiedereröffneten Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe erneut eine Professur – eine Aufgabe, die er mit großem Engagement versah. Am 26. Dezember 1979 verstarb er in seiner Heimatstadt.

Gemälde und Zeichnungen von seiner Hand sind international in namhaften Museen vertreten. In der Sammlungs- und Ausstellungspolitik der Städtischen Galerie Karlsruhe nimmt Karl Hubbuch seit Jahren einen besonderen Stellenwert ein: Mit über 300 Werken und einer Vielzahl an Autografen und Dokumenten besitzt sie einen der größten Bestände an Arbeiten und Archivalien des Künstlers. Seit Februar 2019 ist zudem die von seiner Tochter ins Leben gerufene Karl Hubbuch-Stiftung als Dauerleihgabe dem kommunalen Museum angegliedert.

Wichtige Unterstützung beim Aufbau ihrer Hubbuch-Sammlung erhielt die Städtische Galerie in den Jahren 2002, 2016 und 2019 durch die Stiftung Hirsch: Mit den Blättern Im Café – Berliner Caféhausszene (1924), Zwei Schwestern (1921) und der Studie nach einem sitzenden Modell gelangten drei bemerkenswerte Arbeiten auf Papier in den Sammlungsbestand. In ihnen zeigt sich Hubbuch als „ein Zeichner von ganz hervorragenden Qualitäten“, wie bereits 1924 ein Rezensent schrieb.

Sylvia Bieber

Studie nach einem sitzenden Modell, um 1928/30

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