Die Rüsselkäfer (Curculionidae) sind mit etwa 51.000 bekannten Arten weltweit eine der artenreichsten Familien im Tierreich. Allerdings sind die meisten eher klein und unauffällig. Die Gattung Eupholus stellt eine Ausnahme dar – deren Vertreter sind groß und bunt gefärbt. Die meist grünen und blauen Farben werden durch Schuppen hervorgebracht. Diese sitzen zwar relativ fest auf der Oberfläche des Käfers – werden sie aber zum Beispiel bei älteren Exemplaren abgerieben, so verlieren diese ihre Schönheit. In der Natur sind die Käfer trotz ihrer grellen Farben relativ gut getarnt, denn sie sitzen meist auf der Unterseite von leuchtend grünen Blättern.
Arten der Gattung Eupholus kommen nur in Neuguinea sowie auf einigen umliegenden Inseln vor. Bislang sind etwa 60 Arten bekannt, aber es werden noch immer neue Arten entdeckt. Die einzelnen Arten sind meist endemisch für relativ kleine Gebiete, das heißt sie kommen oft nur in bestimmten Tälern oder Bergregionen vor.
Das Referat für Entomologie (Insektenkunde) am Karlsruher Naturkundemuseum arbeitet aktiv an der Erforschung dieser Käfergruppe. Dabei geht es nicht nur um die Entdeckung neuer Arten, sondern auch um die Aufklärung ihrer Stammesgeschichte, also den Ablauf ihrer Evolution. Dieser kann heute über DNA-Sequenzen sehr genau rekonstruiert werden. Die Gewinnung von DNA für solche Zwecke ist oftmals auch anhand von relativ alten Museumsexemplaren möglich. So sind die hier gezeigten Exemplare nicht nur Schmuckstücke der Karlsruher Käfersammlung – sie bilden darüber hinaus auch die Grundlage moderner Evolutionsforschung.
Alexander Riedel
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