Seit es Musikinstrumente gibt, versucht der Mensch, diese selbst spielend zu gestalten. Nicht die Freude an der technischen Spielerei, sondern das Bedürfnis der Menschen nach Musik war die Triebfeder für diese Entwicklung. Vor allem im 19. Jahrhundert nahm die Produktion von vielfältigen mechanischen Musikinstrumenten einen rasanten Aufstieg. Die großen beeindruckenden Orchestrien boten, dank ihrer opulenten Instrumentalisierung und ihres Klangvolumens, von der Oper bis zum Schlager ein breites Repertoire in hervorragender Tonqualität. Elektrische Klaviere verzauberten bei Salonkonzerten, während Polyphone und Musikautomaten in Wirtshäusern und bei größeren Gesellschaften zum Tanz aufspielten. Kleinere transportable Instrumente wie Drehorgeln waren auch auf Straßen und Plätzen zu hören.
Diese Mignon-Notenbandorgel, deren Klang an eine Harmonika erinnert, gehört zu einer kleinen, aber feinen Sammlung mechanischer Musikinstrumente im Museum Ettlingen. Die scheinbar im Verborgenen entstehenden Töne dieser Drehorgel werden mittels pneumatischer Abtastung erzeugt.
Die Notenrolle wird durch die seitlich angebrachte Kurbel mit konstanter Geschwindigkeit über einen Block mit Windkanälen (Skalenblock), die den einzelnen Tönen entsprechen, geführt. Sobald die Lochung des Streifens oder der Notenrolle sich über der Öffnung des Windkanals befindet, kann Luft durchströmen und die im Korpus befindlichen Tonzungen zum Klingen bringen.
Dank der Unterstützung durch die Stiftung Hirsch konnte dieses Instrument 2004 restauriert werden. Seither erfreut es unsere Besucher bei musikalischen Führungen mit seinem schönen Klang.
Daniela Maier
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