Das ovale Aquarell zeigt die Großherzogin Sophie von Baden (1801–1865). Sie war die Schwester des schwedischen Königs Gustav. Am 25. Juli 1819 heiratete sie Großherzog Leopold von Baden, den Sohn Großherzog Carl Friedrichs aus zweiter Ehe.
Ihr Porträt ist die kleinere Version eines großen Gemäldes von Franz Xaver Winterhalter (1805–1873) und ist vermutlich in dessen Werkstatt entstanden. Außergewöhnlich ist der vergoldete Stuckrahmen mit Fürstenhut. Das Bildnis stammt aus dem Nachlass des Grafen Alexander von Broussel, Oberstkammerherr am badischen Hof, der es von Sophie als Geschenk erhalten hatte. Es wurde mit Unterstützung der Stiftung Hirsch und der Stadtapotheke restauriert und in der Dauerausstellung des Stadtmuseums zusammen mit der Fahne der Karlsruher Bürgerwehr von 1848 gezeigt. Diese hatte Sophie am 8. Oktober 1848 der Bürgerwehr in Anerkennung ihrer Treue zum großherzoglichen Haus gestiftet. Sie trägt die gestickten Worte: „Sophie/ den treuen Bürgern/ Karlsruhes/ zum Andenken/ an den 29. Februar 1848.“
Großherzogin Sophie trat vor allem als Förderin sozialer Projekte in Erscheinung. 1831 hatte sie einen Frauenverein gegründet, der sich die Unterstützung hilfsbedürftiger Karlsruherinnen und Karlsruher zur Aufgabe gemacht hatte. Dieser Verein verwaltete auch die 1832 gegründete Suppenanstalt der Stadt und organisierte in der Sophienschule in Klein-Karlsruhe Handarbeits- und Kochunterricht für junge Mädchen. Der Frauenverein, der sich nach Sophies Tod in „Sophien-Frauenverein“ umbenannte, ging später im Badischen Frauenverein auf.
Peter Pretsch
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