Modell des Karlsruher Marktplatzes im 18. Jahrhundert
Dieses Modell wurde nach einer Zeichnung von Arthur Valdenaire, Architekt und Denkmalpfleger, in den 1960er-Jahren im Auftrag der Stadt Karlsruhe von dem Kunstmaler Jakob Lauffer für die erste Dauerausstellung der Stadtgeschichtlichen Sammlungen (heute Stadtmuseum) angefertigt.
Metamorphosis Insectorum Surinamensium
Maria Sibylla Merian, 1647 in Frankfurt geboren als Tochter des berühmten Kupferstechers und Verlegers Matthäus Merian der Ältere, war in jeder Hinsicht eine außerordentliche Frau. Fast ihr ganzes Leben war sie auf Wanderschaft, lebte in Frankfurt, Nürnberg, Schloss Waltha in Friesland, Amsterdam und schließlich in Paramaribo (Suriname, Südamerika). Als alleinstehende Frau musste sie den Lebensunterhalt für sich und ihre zwei Töchter sichern. Die ausgebildete Malerin und Kupferstecherin tat dies, indem sie ihre Bilder verkaufte und mit selbst hergestellten Farben handelte.
Der Sturm – Monatsschrift für Kultur und die Künste
Papier wurde in Europa seit dem Mittelalter aus Hadern (Lumpen) hergestellt. Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts begann man aufgrund des gestiegenen Papierbedarfs, alternative, in großen Mengen vorhandene Rohstoffe zu verwenden. Es wurde ein Verfahren entwickelt, Papier aus geschliffenen Holzfasern herzustellen und mit einer Harz-Alaun-Leimung anstelle des vorher üblichen tierischen Leims beschreibbar zu machen. Diese neuen Materialien bilden bei der Alterung Säuren aus, welche die Zellulose als Hauptbestandteil des Papiers zersetzen.
Entwurfsmodell für den Januskopf des Indianerbrunnens auf dem Werderplatz, 1927
Der Indianerbrunnen am Werderplatz entstand aus einem pragmatischen Grund: Die dort unterirdisch gebaute Toilettenanlage lag nicht tief genug, um sie unterhalb des Straßenniveaus verschwinden zu lassen. So kam der Architekt und Stadtbaurat Friedrich Beichel auf die Idee, das überstehende Gebilde mit einem künstlerisch gestalteten Marktbrunnen zu kaschieren.
Mignon-Notenbandorgel
Seit es Musikinstrumente gibt, versucht der Mensch, diese selbst spielend zu gestalten. Nicht die Freude an der technischen Spielerei, sondern das Bedürfnis der Menschen nach Musik war die Triebfeder für diese Entwicklung. Vor allem im 19. Jahrhundert nahm die Produktion von vielfältigen mechanischen Musikinstrumenten einen rasanten Aufstieg.
Porträt der Großherzogin Sophie von Baden, 2. Viertel 19. Jahrhundert
Das ovale Aquarell zeigt die Großherzogin Sophie von Baden (1801–1865). Sie war die Schwester des schwedischen Königs Gustav. Am 25. Juli 1819 heiratete sie Großherzog Leopold von Baden, den Sohn Großherzog Carl Friedrichs aus zweiter Ehe. Ihr Porträt ist die kleinere Version eines großen Gemäldes von Franz Xaver Winterhalter (1805–1873) und ist vermutlich in dessen Werkstatt entstanden. Außergewöhnlich ist der vergoldete Stuckrahmen mit Fürstenhut. Das Bildnis stammt aus dem Nachlass des Grafen Alexander von Broussel, Oberstkammerherr am badischen Hof, der es von Sophie als Geschenk erhalten hatte.
Kurtisane Hahidate aus dem Freudenhaus Ogiya mit ihren zwei Kamuro, ohne Jahr
Seit 1896 entstand in der damaligen Badischen Residenzstadt eine kommunale Kunstsammlung mit Werken vorwiegend Karlsruher Künstler im Sinne der lokalen Kunstförderung. Durch Schenkung oder Ankauf kamen auch bereits bestehende Sammlungen hinzu wie die des örtlichen Glasmalers Hans Drinneberg (1852–1931) oder das Konvolut japanischer Farbholzschnitte aus dem Besitz des Philosophen Arthur Drews (1865–1935), der seit 1899 als außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule in Karlsruhe unterrichtete.