Zettels Traum

Arno Schmidts 1970 erschienenes, zwölf Kilogramm schweres Monumentalwerk Zettels Traum wurde oft mit dem Roman Ulysses von James Joyce verglichen. Ebenso wie dieses herausragende Werk spielt die Handlung von Zettels Traum mit wenigen Protagonisten an einem einzigen Tag. Sein Titel bezieht sich zum einen auf die Figur des Webers Nikolaus Zettel aus Shakespeares Mittsommernachtstraum, zum anderen spielt er auf Schmidts Arbeitstechnik mit Zettelkästen an.

Rüsselkäfer der Gattung Eupholus
Neuguinea

Die Rüsselkäfer (Curculionidae) sind mit etwa 51.000 bekannten Arten weltweit eine der artenreichsten Familien im Tierreich. Allerdings sind die meisten eher klein und unauffällig. Die Gattung Eupholus stellt eine Ausnahme dar – deren Vertreter sind groß und bunt gefärbt. Die meist grünen und blauen Farben werden durch Schuppen hervorgebracht. Diese sitzen zwar relativ fest auf der Oberfläche des Käfers – werden sie aber zum Beispiel bei älteren Exemplaren abgerieben, so verlieren diese ihre Schönheit. In der Natur sind die Käfer trotz ihrer grellen Farben relativ gut getarnt, denn sie sitzen meist auf der Unterseite von leuchtend grünen Blättern.

Junge Tannen, 1909

Nahsichtig gibt Berta Welte (1872–1931) die fünf dicht stehenden jungen Tannen auf dem hochformatigen Blatt wieder. Die Gruppe fügt sich farblich in das Grün des Waldbodens ein und hebt sich doch mit ihren frühlingshaft leuchtenden Trieben in frischem Grün von ihrer Umgebung ab. Die stattlichen Stämme der älteren Bäume werden vom oberen Bildrand überschnitten.

Nähmaschine

Eine Nähmaschine der Karlsruher Firma Haid & Neu konnte mit Hilfe der Stiftung Hirsch 2003 für das Stadtmuseum erworben werden. Entstanden ist das Stück wohl kurz vor der Jahrhundertwende, da es erste sparsame Jugendstilelemente aufweist. Es handelt sich um ein Modell mit Schwingschiffchen, das in eine hölzerne Tischplatte auf gusseisernem Untergestell eingelassen ist.

Löwin, die Brust eines Arabers zerreißend, 1849

Zeitlebens war der Kampf zwischen Mensch und Tier ein herausragendes Thema in der Bildwelt von Eugène Delacroix (1798–1863). Insbesondere der animalischen Kraft von Wildkatzen, die er sowohl in Menagerien als auch – in Gestalt von sezierten Löwen – im Naturhistorischen Museum von Paris studierte, widmete er sich mit großer Intensität.

Glühbirnen, 1999/2000

Sechs Glühbirnen – akribisch genau auf Papier gebannt, weiter nichts. Keine Angabe über ihren Ort, ihr Umfeld, ihre Benutzung, ihre Funktion. Ihre Formen und Farben nehmen auf nichts Bezug außer auf sie selbst.

Rokoko-Figuren
Höfische Dame, Kavalier mit Buch und Lautenspieler

Karl Kraus wurde 1889 in Regensburg geboren und studierte Bildhauerei und Malerei an der Münchener Kunstakademie. Er war auch als Bühnenbildner tätig. 1914 bestellte die Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe neun figürliche Entwürfe bei ihm. Es war damals und ist bis heute eine typische Vorgehensweise der Manufaktur, bildende Künstler für die Entwurfstätigkeit zu gewinnen.

Bernsteinsammlung

Bernstein ist nichts anderes als verhärtetes, fossiles Baumharz, besonders von Nadelbäumen. Es gibt aber auch Laubbäume, die viel Harz absondern, wie die Balsambäume, aus denen Weihrauchharz gewonnen wird. Der Name „Bernstein“ bezeichnete ursprünglich nur den Baltischen Bernstein, der ein begehrter Schmuckstein ist, und bezieht sich auf die Brennbarkeit des begehrten Rohstoffes (bernen = brennen).

Skizzenblatt Erntezug
Darunter Landschaft
Verso Figurenstudien, 1860

Bekannt als Schöpfer monumentaler Wandgestaltungen, wie sie sich in der Karls-
ruher Kunsthalle, der Wartburg oder der ehemaligen Wiener Hofoper erhalten haben, zählt Moritz von Schwind (1804–1871) auch zu den Meistern des kleinen Formats. Seine Darstellungen zeugen von der Erzählfreude und dem Humor eines Künstlers, der seine Inspiration vielfach in Dichtung und Musik fand.